Über die Arbeiten der LIA-Künstler 2013

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Zu den Arbeiten der LIA-Künstler 2013:

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Irene Wellm

Wellms lebt und arbeitet in Melbourne/Australien. Dort absolvierte sie auch 2001 ihren Meister in den Bildenden Künsten. Seither beschäftigt sie sich mit der Untersuchung des „psychologischen Dramas“ um der Vorstellung von persönlicher Identität. Die Art und Weise, wie Wellms die australische Kultur interpretiert, ist stark von ihren europäischen Wurzeln beeinflusst. Die Empfindsamkeit zu Mythologie und düsteren Märchen ist essentieller Bestandteil der Arbeiten Wellms. Die deutsche figurative Malerei, insbesondere der Leipziger Schule, wird dabei von der Künstlerin selbst als Identifizierungsgegenstand genannt.

 

Aika Furukawa

Die Darstellung des Faltenwurfs von Stoffen, Gewändern und Draperien ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Kunst-geschichte. Er dient nicht nur der genauen zeitlichen Identifizierung von Kunstwerken, sondern ermöglicht dem Maler oder Bildhauer auch seine Fähigkeiten zu präsentieren. Die Darstellung von Textilien bildet auch den Hauptbestandteil der Arbeiten Furukawas. In ihren Gemälden untersucht sie die Formenvielfalt des Faltenwurfs von zufällig hingeworfenen Kleidungsstücken. „Jeder wechselt am Tag seine Kleidung und wirft sie unachtsam in eine Ecke oder legt sie ordentlich zusammen. So entstehen zufällig oder bewusst interessante Kompositionen“.

 

Sophia Janatti

Die großformatigen Bilder der niederländischen Künstlerin sind gleichermaßen geprägt durch Plakate des Ersten Weltkriegs und der Kunstgeschichte - vor allem der frühen 1980er Jahre deutscher und amerikanischer Maler und Walt Disney der frühen 1920er Jahre. Die Arbeit zeichnet sich durch die Vermeidung klassischer Techniken aus. Die Linien werden beispielsweise in einer Bewegung auf die Leinwand gebracht. Die Arbeiten beschäftigen sich mit dem Thema der Autorität, Dilemmata, welche die Traumatisierung durch historische Ereignisse verursacht sowie die Bedeutung hinter den Begriffen "Mann" und "Frau“, die Identitäten der Charaktere auf den Bildern werden jedoch nicht preisgegeben. Ihre Gesten zeigen Autorität, stellen sie in Frage und weisen auf ihre Wirkung auf den Betrachter hin. Die Farben haben eine unterstützende Funktion und es wird jegliche Farbnutzung vermieden, die Unterhaltung oder ästhetische Werte repräsentieren könnte.

 

Jérôme Zonder

Zonder (*1974) lebt und arbeitet in Paris. 2005 erhielt er den Premier Prix Marin. Jérôme Zonder wählt die Figur des Kindes als Symbol der Unschuld, um die Grausamkeit und Gewalt in der Welt darzustellen. Zonders Zeichnungen sind somit Fiktion und Realität zugleich. Durch die Verwendung verschiedener Zeichentechniken ist der Künstler in der Lage, unsere Beziehung zu verschiedenen Modi von Bildern zu hinterfragen.

 

Zeke Decker

„Ohne einen offenen Prozess ist mein Kunstwerk beschränkt oder verhindert. Ich nehme den unmittelbaren Augenblick auf, sowie einen erweiterten Plan im Moment der Herstellung und glaube, dass dies der direkte Weg eines Prozesses ist, bei der Überbrückung des Geistes mit dem Medium. Frei von Hindernissen, kann der Prozess das „Jetzt“ des Schaffenden ausdrücken. Dies ist wichtig für meine Arbeit, weil es meinem Körper ermöglicht, sich wirklich mit dem Bild zu vereinen: Die Hand folgt dem Gedanken. Der Versuch, eine klare Verbindung zwischen meinem Geisteszustand und der Arbeit selbst beizubehalten, ist eine ständige Herausforderung. Letztlich versuche ich, das, was Gedanke ist, in ein Bild zu projizieren. Ein Gefühl, oder besser noch, einen Ausdruck des Lebens zu vermitteln ist dabei mein oberstes Ziel. Ein gutes Kunstwerk spiegelt ein erfülltes Leben wider, basierend auf seinen formalen Qualitäten. Es erzählt nicht nur, es wächst darüber hinaus. Ich sehe seinen Sinn im Erwecken unseres Interesses an einem volleren Leben, einem Leben, in welchem das Eigentliche und das Unmittelbare durch das „Jetzt" transzendiert wird."