EUAN MACLEOD Euan Macleod ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Maler Australiens. Er wurde 1956 in Christchurch (Neuseeland) geboren. Nach seinem Studium der Malerei an der Universität Canterbury, emigrierte er 1981 nach Sydney (Australien). Seit dreißig Jahren ist Macleod künstlerisch tätig und erhielt 1999 die renommierte Archibald Auszeichnung für sein Werk ‚Self portrait/head like a hole’. Macleod gewann ebenso den Sulman Preis für figurative Malerei 2001 und den Blake Preis für religiöse Kunst 2006. Seine Arbeiten erregen die Aufmerksamkeit internationaler Kritiker und Sammler. Sie befinden sich in öffentlichen sowie privaten Sammlungen Australiens und in Übersee. Diese beinhalten unter anderem auch die National Gallery of Australia, die National Gallery of Victoria, Te Papa Museum of New Zealand und das Metropolitan Museum of Art New York. In den letzten Jahren fügte Macleod ein neues Kapitel dem australischen Genre der Landschaftsmalerei hinzu, indem er den Menschen in seine Werke einbezog. Die Art und Weise wie Macleod Größenverhältnisse nutzt und Kompositionen einsetzt, suggeriert gleichzeitig Gefühle von Bedrohung wie auch Einkehr. Sie bietet einen poetischen Zugang zu den Konzepten Identität und Auseinandersetzung. In seinen Werken nutzt Macleod ein Farbspektrum, welches sofort den Ort seiner Entstehung erkennbar werden lässt. Australische Landschaften sind reich an Ocker, Braun- und Grautönen und grellen, azurnen Himmeln. Manchmal trägt er die Farbe in schnellen Mischungen auf vermischten, dann wieder in dicken Impastos. Der Gegensatz verändert die Geschwindigkeit der Wahrnehmung bei der Betrachtung. Der Mensch ist fast immer präsent. Er ist ein nackter Homunkulus, der den Elementen ausgeliefert ist. Er entsteht aus denselben Farben seiner Umgebung und ist manchmal kaum wahrnehmbar. Der Mensch ist plötzlich verstört und hoffnungslos gefangen, umrissen von einem rauen Pinselstrich. Seine Anwesenheit ist wie eine ominöse Regenwolke oder der unförmige Schatten eines Felsens. Der Mensch wird innerhalb seiner Landschaft aufbewahrt und von ihr abhängig, um seine Form zu finden. Durch den Einsatz unterschiedlicher Größenverhältnisse und die Subjektivität des Betrachters kann der Mensch als thronender Riese oder nur als atmosphärischer Effekt wahrgenommen werden, während der von der Landschaft aufbewahrte Mensch gleichzeitig die Landschaft in sich aufbewahrt.
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