2 Oktober, 19 Uhr
Im September 2025 feiert der Inselstaat das 50-jährige Jubiläum seiner Unabhängigkeit. Aus diesem Anlass will das MARKK den Spuren einer geteilten Geschichte nachspüren. Welche Impulse und Erwartungen gehen von den Feierlichkeiten aus und inwiefern spiegeln sich die kulturelle und künstlerische Vielfalt dieses Landes und seine kolonialen Verflechtungen mit dem Deutschen Kaiserreich in den Sammlungen des MARKK? Anknüpfungspunkte für diese Themen finden sich vor Ort in der Ausstellung „Pippis Papa und eine wirklich wahre Geschichte aus dem Pazifik“ sowie in den Ansätzen eines Provenienzforschungsprojektes zur Hamburger Südsee-Expedition (1908-1910). Sie bilden den Hintergrund für das Gespräch, das Dr. Jeanette Kokott, Kuratorin der Abteilung Ozeanien, und Dr. Jasmin Günther, Provenienzforscherin für den kolonialen Kontext mit Gäst:innen aus Papua-Neuguinea führen:
Gazellah Bruder ist eine international bekannte Künstlerin aus Papua-Neuguinea, die derzeit als Artist-in-Residence am LIA Leipzig International Art Programme teilnimmt. In ihrer künstlerischen Arbeit, die unter anderem Malerei und Druckgrafik umfasst, beschäftigt sie sich mit einer Vielzahl an sozialpolitischen Themen. Umweltfragen, häusliche Gewalt und die Ungleichbehandlung von Frauen bilden wiederkehrende zentrale Motive. Ihr Aufenthalt in Leipzig wird vom Auswärtigen Amt gefördert.
Nakni Nelly arbeitet bei der Morobe Provincial Administration in Lae. Er wird das MARKK im Rahmen des Provenienzforschungsprojektes zur Hamburger Südsee-Expedition von Ende September bis Anfang Oktober besuchen, um die Bestände von den Siassi-Inseln zu sichten und einen Forschungsaufenthalt vorzubereiten. Recherchen auf den Siassi-Inseln sollen dazu beitragen, die Erwerbsumstände kritisch zu beleuchten und Perspektiven der Wissensträger:innen vor Ort einzubinden. Nakni Nelly hat selbst familiäre Beziehungen zu der Insel Malai und konnte im Juni 2024 die Delegation von den Siassi-Inseln zum Festival of Pacific Arts in Hawaiʻi begleiten.
Anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit Papua-Neuguineas arbeitet das MARKK mit WanBel zusammen, einer digitale Plattform, die diese Feierlichkeiten über die nächsten Monate weiter begleitet und Sammlungen international vernetzt. Durch einen wachsenden Verbund, dem bereits über 40 internationale Museen in 14 Ländern angehören, beleuchtet WanBel die Kultur des Landes und präsentiert Kunst und Sammlungen Papua-Neuguineas durch vielfältige Ausstellungen, Bildungsprogramme und kulturellen Austausch. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird auch das MARKK die Kunst Papua-Neuguineas in verschiedenen Aktionen hervorheben. Die Veranstaltung am 2. Oktober leistet dazu einen Beitrag.
Das Provenienzforschungsprojekt zur Hamburger Südsee-Expedition wird gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und unterstützt von der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung.
Eintritt frei | Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt
