Ausstellung im Rahmen von Lindenow #13 – Festival der unabhängigen Kunsträume Leipzig
Geöffnet:
Freitag, 6. Oktober, 19-23h
Samstag, 7. Oktober, 15-20h
Sonntag, 8. Oktober, 15-18h
Ort:
“Trafo” – früheres Schalthäuschen in Gebäude 16 Spinnerei Leipzig, neben Kunstzentrum HALLE 14
Drei „Ozzi“ – oder australische – Künstlerinnen, Janice Gobey, Alison Kennedy und Katya Petetskaya, ursprünglich aus Südafrika, Schottland und Russland stammend, treffen sich im LIA Leipzig International Art Programm der Spinnerei Leipzig.
In ihrer gemeinsamen Ausstellung “Ozländer” wollen sie zeigen, wie sich Stadt, deren Geschichte, Mythen, gebaute und natürliche Umgebungen in ihren künstlerischen Praktiken manifestiert haben. Mit Malerei, Installation und digitalen Medien dokumentieren die Künstlerinnen diese Transformationserfahrung und zeigen, wie dabei ihre Beziehungen zum Inhalt ihrer Werke beeinflusst wurden – Mythen neu bildend, Impulsstörungen in Technik und Medien erforschend oder post-humane-Landschaften entwerfend.
Die Ausstellung „Ozländer“ findet im Trafo-Gebäude der Spinnerei Leipzig statt, einem früheren Schaltanlagengebäude der Fabrik, von dem aus die Energie für die gesamte Baumwollspinnerei verteilt wurde. In der frühen Periode um 1900 wurden alle Stromkabel von einer Dampfmaschine aus verbreitet, die sich in den Räumen der heutigen Galerie Eigen + Art und Galerie Jochen Hempel befand. Später erfolgte die Schaltung der Stromanlage über drei Trafo-Häuschen aus. Nach endgültiger Schließung der Produktion wurde die Schaltstation nicht mehr benutzt und blieb leer – nur noch einige originale Einbauten blieben und sind noch heute sichtbar.
Im Jahr 2012 wurden die Außenwände des Gebäudes im Rahmen der HALLE 14-Gruppenausstellung “Mit krimineller Energie” Teil eines Kunstprojekts des russischen Künstlers Avdei Ter-Oganian. Ein Jahr später, 2013, wurde der Innenraum dieser Umwandlungsstation als einer von zehn Ausstellungsorten des internationalen Kunstprojekt “Space Lab“, kuratiert von Kristina Semenova und Olga Vostretsova, verwendet. Auf diese Weise wurde das sogenannte “Trafo”-Häuschen für die Umwandlung von Energie genutzt – mechanisch, elektrisch und schließlich auch künstlerisch.
Geboren in Südafrika, wohnt und arbeitet in Melbourne. Gobey interessiert sich für eine Verbindung mit dem Betrachter: indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, Emotionen menschlicher und tierischer Körper in ihren Bildern zu erspüren und insbesondere taktile Qualitäten von Pelz und Drappierungen zu fühlen. Die Künstlerin experimentiert mit der Schaffung von Einfühlungsvermögen durch Oberflächen und Farben.
Geboren in Schottland, lebt und arbeitet Melbourne. Kennedy erforscht die Beziehung zwischen Kunst, Technik und Philosophie. Die Künstlerin experimentiert konsequent in ihrer Kunstpraxis, um zu verhindern, dass sie ihre persönliche Erfahrung der Welt für selbstverständlich hält. Sie arbeitet mit digitaler Malerei, Fotografie und Collage. Ihre derzeitige Arbeit konzentriert sich auf die Bedeutung von Impulsstörungen und wie sich diese in unserer Interaktion mit Technik und Medien vermitteln.
Geboren in Russland, lebt und arbeitet in Sydney. Peterskaya ist eine visuelle Künstlerin, der vorrangig mit Malerei und bildlicher Performance arbeitet. Sie verbindet Sprache und Elemente der Landschaftsmalerei und durchbricht dabei die traditionellen Lesweisen dieses Genres. Die Künstlerin erschafft ihre Gemälde durch digitale Pleinair-Malerei und mit leuchtender Farbpalette. Sie erforscht alternative Wissensformen, die über das rationale Denken hinausgehen, um die Zusammenhänge zwischen Körper und Wirklichkeit zu verstehen.